Liebesschnulzen im Theater sind ja eigentlich total öde und peinlich. Vor allem wenn es sich dann noch um den weltbekannten Shakespeare-Klassiker „Romeo & Julia“ handelt, den man unzählige Male bereits gesehen oder gelesen hat. Doch was passiert, wenn man ein solch bekanntes Stück in die alltägliche Schulwelt der Jugendlichen versetzt und es an das moderne Leben unserer Schüler anpasst? Plötzlich merkt man, dass das Thema „Toleranz“ gerade in der heutigen Welt eine immer noch sehr große Rolle spielt und das Entstehen einer frischen Liebe egal zu welcher Zeit aufregend und spannend sein kann. Genau damit befassten sich in diesem Schuljahr die Emestiks, die Unter- und Mittelstufentheatergruppe des Gymnasiums Gaimersheim, und inszenierten unter der Leitung von Frau Lutz „Romeo & Julia – reloaded“ von Norbert Franck auf ihre eigene Art und Weise. Sie ließen den Evergreen frisch, bunt und modern neu aufleben, wobei das Grundprinzip gleich blieb:

Der Realschüler Romeo Belmonte (Florian Bihr), Sohn des italienischen Eisverkäufers Giovanni Belmonte (Noah May), verliebt sich in die Gymnasiastin Julia Kapulet (Alicia Dietrich), die Tochter der Schauspielerin Katrin Kapulet (Emi Haimerl) ist und damit aus einer gutbetuchten Familie kommt. Somit prallen zwei soziale Welten aufeinander und ein Konflikt ist unausweichlich. Dies wird durch den Schauplatz einer Gesamtschule noch begünstigt, da weder Lehrer, insbesondere die Schulleiterin Frau Rottweiler (Camila Zdzierborski), noch Mitschüler diese Annäherung gut heißen. Doch Julia, die von ihren Freundinnen Hanni (Aila Reichelt) und Desiree (Lilli Rupp) unterstützt wird, lässt sich nicht beirren und hält zu Romeo. Leider gefällt das ihrem Verehrer Patrick Prinz (Diana Winter) gar nicht, was wiederum in Marc (Carina Pfänder) und Ben (Alina Feldmann), Romeos Freunde, den Beschützerinstinkt weckt. Das Ganze artet aus und es kommt zu einer Schlägerei zwischen den beiden Parteien, wobei Marc verletzt wird. Außer sich vor Wut stellt Romeo Tybor (Elias Neubauer), ein Freund Patricks, zur Rede. Dabei kommt es ebenfalls zu einem Kampf und mithilfe einer Intrige, an der u.a. Patricks Verehrerin Linda (Antonia Nolte) beteiligt ist, fliegt Romeo von der Schule. Glücklicherweise wird – unter anderem durch das pädagogische Geschick von Pater Lorenz (Timo Grundheber), der für mehr Toleranz plädiert und der Musiklehrerin Rosella Schubert (Vera Leithner) – dieser Vorfall doch noch ins rechte Licht gerückt und Julia kann abschließend in gewohnter Weise ihre Liebe zu Romeo von ihrem Balkon aus gestehen.

Um das Schulmilieu und den Jugendstil des Stücks entsprechend hervorzuheben, sparten die Bühnengestalter um Herrn Keidel nicht mit Farben und besprühten Stellwände und Papphocker eindrucksvoll mit Graffiti. Auch dem Technikteam um Herrn Putschögl muss wieder ein großer Dank ausgesprochen werden, die die bunten Sprühereien erst richtig zum Leuchten brachten. Einen extra Applaus hat sich allerdings auch die Schülerin Camila Zdzierborski verdient, die aufgrund eines Krankheitsausfalls einer Schülerin ganz spontan die Rolle der Schulleiterin übernahm und somit die Aufführungen doch noch zu einem vollen Erfolg werden ließ.

 

Romeos Vater Giovanni erfährt gerade, dass sein Sohn verliebt ist - nur leider in die Tochter der Kapulets Julia und sieht bereits Ärger herannahen.

 

Patrick Prinz, der Julia für sich beanspruchen will, bemerkt, dass Julia Gefallen an Romeo Belmonte findet und es kommt zum Streit zwischen den Parteien.

 

Pater Lorenz gefallen diese Streitereien ganz und gar nicht und versucht die Schüler zu mehr Toleranz anzuhalten.

 

Romeo und Julia lassen sich von dem Trubel nicht beirren und genießen ihre gemeinsame Zeit bei einem ersten Date im Kino.

 

Doch die Situation eskaliert und es kommt zu einem Kampf zwischen den beiden Parteien, bei dem Marc ernsthaft verletzt wird.

 

 

Gwendolin Rottweiler erklärt ihren beiden Kollegen Rosella Schubert und Pater Lorenz, dass Romeo von der Schule verwiesen wurde. Noch ist nicht bekannt, dass dieser Schulausschluss auf einer Intrige aufbaut.

 

Doch zum Glück löst sich doch noch alles auf, Romeo und Julia kommen aus ihrem Versteck heraus und die verfeindeten Parteien schließen Frieden.

 

Das klassische Happy End darf dabei nicht fehlen, sodass Julia und Romeo sich nun endlich ihre Liebe gestehen können.