Videoprojekt am Gymnasium Gaimersheim zeigt einen eindrucksvollen Blick in das Schülerleben während der Coronazeit

Für Kinder und Jugendliche gab es in den vergangenen Jahrzehnten eigentlich kaum etwas zeitlich und organisatorisch Strukturierteres als ihre Schulzeit. Seit die Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 begann, hat sich dies verändert. So hat sich die Oberstufentheatergruppe des Gymnasiums Gaimersheim, die ManiacTs, zum Ziel gesetzt, ihr Schülerleben zur Coronazeit in kurzen Videos abzubilden und dabei persönliche und beeindruckende Einblicke in jugendliche Verhaltensweisen und Erlebnisse zu gewähren.

Natürlich hatten sie sich davor in zahlreichen Videokonferenz-Treffen damit auseinandergesetzt, was ein gutes Video ausmacht. Die Grundlagen der richtigen Bildkonzeption, der Kameraführung, der Perspektive, des Schnitts und des Tons wurden ihnen hier intensiv unter der Leitung von Theaterlehrer Hans-Peter Schneider nähergebracht. So schaffen es die nun entstandenen Filme nicht nur, einen spannenden Einblick in die individuelle Situation des Jugendlichen zwischen Distanz-, Wechsel-, Präsenzunterricht und sozialem Jugendleben zu gewähren, sondern sie wissen auch ästhetisch zu gefallen.

So kann man beispielsweise Jugendliche dabei begleiten, wie sie den Spagat zwischen Daheimsein und Unterricht, zwischen Alleinsein und dem Wunsch nach Freundetreffen meistern. Man kann mitfühlen, wie schwer es ist, auf Dauer dem Unterricht vor dem Bildschirm zu folgen und dabei seine Klassenkameradinnen und -kameraden nur per Videokonferenz zu sehen. Dabei erlebt man auch, wo die Freuden des Corona-Alltags liegen, was dessen große Herausforderungen sind und wie individuell unterschiedlich dieser von jedem Jugendlichen angegangenen wurde.

Es wird auch humorvoll das ein oder andere Schlupfloch gezeigt, das die Schülerinnen und Schüler bei der täglichen Videokonferenz-Rutine ausgenutzt haben. Doch beispielsweise genau das macht die Besonderheit der Filme aus. Sie zeigen, dass die Jugendlichen in erster Linie Menschen sind, die in ihrer Individualität wahr- und angenommen werden wollen und müssen. Denn Schlitzohren gibt es nicht nur vor dem Bildschirm, die gibt es auch im Präsenzunterricht und genau so soll es sein. Nicht die Normierung der Gesellschaft soll das Ziel von Schule sein, sondern die Akzeptanz des Individuums, das Erkennen von dessen Besonderheiten und die Pflege von dessen vielfältigen Kompetenzen.

Als wichtigstes Motto kann somit über diesen Filmen stehen: „Viele Wege führen nicht nur nach Rom, sondern führen auch unsere Kinder ans Ziel.“ Diese Gewissheit versuchen die Filme der ManiacTs zu vermitteln und damit die wunderbare Vielfalt, die einer der zentralen Werte im Wertebild des Gymnasiums Gaimersheim ist, erleben zu lassen. Den Zuschauern soll gezeigt werden, dass Glück, Gesundheit, Zufriedenheit, Humor und Freundschaft immer und vor allem auch in den Corona-Monaten das ist, was einen durch jede schwierige Phase trägt und was in der Schule mindestens gleichwertig neben den Lehrplaninhalten steht.

 

 

 

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